Quadball ist ein Kontaktsport, der in gemischtgeschlechtlichen Teams gespielt wird und Elemente aus Handball, Rugby und Dodgeball miteinander vereint. Er erhielt 2005 Einzug in die reale Welt, als Studierende in Middlebury, USA, einen Weg fanden, einen bekannten, fiktiven Sport an eine Welt anzupassen, in der Besen nicht fliegen können. Seitdem sind sowohl der Sport selbst, als auch die Gemeinschaft, die ihn umgibt, enorm gewachsen.
Spieler*innen müssen während des Spiels die gesamte Zeit über einen Besen zwischen den Beinen behalten. Aerodynamisch an den Sport und die Sicherheitsansprüche des Körperkontakts angepasst handelt es sich hierbei um leichte PVC-Stangen. Jedes Team schickt sieben Spieler*innen aufs Feld: Drei Chaser*innen passen sich einen Volleyball zu, und versuchen, ihn durch einen der drei Hoops (Ringe) des gegnerischen Teams zu werfen, um 10 Punkte pro Tor zu gewinnen. Der*die Keeper*in verteidigt die eigenen Hoops des Teams, greift aber auch mit an. Zwei Beater*innen werfen mit Dodgebällen nach gegnerischen Spieler*innen, um diese „auszuknocken“. Wer von einem der drei Dodgebälle getroffen wurde, muss vom eigenen Besen absteigen und darf nicht ins Spiel eingreifen, ehe er*sie die Hoops des eigenen Teams berührt hat. Der*die Seeker*in des Teams versucht, die Flag zu fangen. Der*die Flag Runner*in ist unparteiisch, oftmals sehr wendig, in gelb gekleidet und trägt eine mit Klett befestigte Flag hinten am Hosenbund. Wird die Flag abgerissen, bekommt das fangende Team 30 Punkte. Gewinnt dieses Team mit dem Fang, ist das Spiel sofort vorbei. Führt der Fang nicht zum direkten Sieg, wird ein Set Score etabliert und der*die Flag Runner*in geht vom Feld. Das Team, welches den Set Score (Spielstand des Teams, welches nicht gefangen hat, + 30) als erstes erreicht, gewinnt das Spiel.
Von den sieben Spieler*innen eines Teams auf dem Feld dürfen zu Beginn maximal drei, nach 20 Minuten maximal vier dem gleichen Geschlecht angehören, wobei es die Geschlechter-Optionen weiblich, männlich und nichtbinär gibt. Spieler*innen wählen frei, für welches Geschlecht sie spielen möchten. Die Geschlechter-Optionen sind dabei auch als Oberbegriffe zu verstehen (z. B. bei nichtbinär, weil es eben nicht „das dritte Geschlecht“ gibt). Auf diese Weise sind Spieler*innen aller Geschlechter, ob innerhalb oder außerhalb des binären Systems, willkommen, Quadball zu spielen.
Die internationale Quadballgemeinschaft wird von der International Quadball Association (IQA) verwaltet, die auch internationale Quadballturniere organisiert.
Text teilweise übernommen vom Deutschen Quadballbund